Wenn es in Deutschland mit dem Schnee mal wieder nicht so recht was werden will, warum dann nicht mal woanders hin? Aber in Österreich und Schweiz sind zu viele Touristen? Dann Schlitten eingepackt und ab in die Hohe Tatra!
Hohe Tatra? Die ist doch…?
„Tatra? Hohe Tatra? Die ist doch… äh… ehm… wo ist die denn gleich noch mal?“ So ungefähr lautete jede zweite Reaktion als Kollegen oder Bekannte sich nach meiner nächsten Reise erkundigten.
Ich wollte Schnee. Und den mit ziemlicher Sicherheit aber wenn möglich bitte ohne Massentourismus. Was bietet sich da also mehr an als „das kleinste Hochgebirge der Welt“?
Und noch besser wird so ein Trip natürlich, wenn man sich auch gleich noch etwas Zeit mitnimmt, denn: Von Deutschland aus kann man hervorragend durch Polen, die Slowakei und zurück durch Tschechien gleiten.
Primäres Ziel war aber eine Blockhütte, erreichbar nur per 4×4 und fast auf der Grenze von Polen und der Slowakei.
Ein Job für den 4Runner!
Erster Stopp: Hotel in Polen
Für den Hinweg hatte ich ein Hotel eingeplant, ziemlich genau auf halben Weg nach Zakopane.
Südlich von Opole, zwischen Breslau und Kattowitz, fand ich eine rustikale und gemütliche alte Mühle, umfunktioniert zum Hotel. Gleich beim Check-In wurden die Hunde so freundlich empfangen, dass der erste Stress der langen Fahrt schnell vergessen war. Das gute polnische Essen und Bier trugen ihr Übriges dazu bei 😉
Link zum Hotel „Zamkowy Młyn“
Am nächsten Morgen ging es dann bei eisigen Temperaturen und unter blauem Himmel weiter Richtung Zakopane. 20km weiter östlich sollte sich das Ferienhaus fernab von einem Dorf, in einer kleiner Siedlung direkt an der slowakischen Grenze befinden.
Ein Hoch auf die Gastgeber! Denn die hatten tatsächlich nicht zu viel versprochen. Ja, der Hinweg war etwas anspruchsvoller bei Schnee und Eis aber die Belohnung mit einem Haus direkt am Wald, einem kleinen Bach unter der Terasse und dem umwerfenden Ausblick auf das Gebirge der Tatra die Mühe alle mal wert.
Ohne Allrad wäre die Fahrt zum Haus jedoch ganz und gar nicht möglich gewesen. Schon am zweiten Tag, und der Fahrt runter ins Dorf wurde klar, dass man das Fahren im Schnee aus Deutschland gar nicht mehr so wirklich gewohnt ist. Die umliegenden Dörfer, teils an steilen Hängen gelegen, konnte man bei dem Wetter schon nur noch mit Vorsicht besuchen, spannend waren allerdings die letzten Kilometer auf einem kleinen Bergweg raus aus dem Dorf, hinauf auf ein Plateau, hinein in den Wald, wieder bergab, links rechts links, bergab, Gegenverkehr ohne Ausweichmöglichkeit, hinaus auf eine Lichtung, wieder in den Wald, steil bergab, sofort wieder bergauf um dann die kleine Siedlung endlich vor sich zu haben. Und den Wagen festzufahren. Großartig.
Aber Toyota hat ja seine 4Runner Fußmattenunterseiten spikeähnlich präpariert und so war auch das Querstehen mitten im Weg nicht von all zu langer Dauer.
… wäre es möglich gewesen, hätte ich den Aufenthalt in diesem einmaligen Haus definitiv verlängert, doch leider standen schon die nächsten Mieter in den Startlöchern und so kam es irgendwann doch zum letzten heissen Kaffee im Sonnenschein mit den Stiefeln im Schnee, den tobenden Hunden und einem einmaligen Blick auf die Berge.
Weiter ging es also durch die Slowakei, denn so ganz wollten mich die Berge noch nicht gehen lassen. Im Norden des Landes fährt man quasi stundenlang entlang des Gebirges zu seiner Rechten, während man immer wieder ein kleines Dorf oder Städtchen mit Kaffeemöglichkeiten passiert.
Viele Optionen zum Anhalten und spazieren gehen inklusive.